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Goldsteig Etappe 7 – von Spiegelau nach Altschönau

Heute Morgen ist wie gestern Abend, einfach umgekehrt. Also mit dem Regionalbus in 15 Minuten hoch zur Haltestelle Gfäll, mitten im Wald. Der Bus ist voll bis auf den letzten Platz, alles Wanderer. Wir legen los und steigen zügig hoch zur Waldschmidthütte, wo wir gestern die Tagesetappe offiziell beendet haben. Vorbei an der Hütte und gleich ganz hoch zum Grossen Rachel, dem höchsten Punkt heute und mit 1452 Metern Höhe dem zweithöchsten Punkt im Bayerischen Wald. Zu unserer Überraschung sind wir völlig alleine und geniessen die Sicht in alle Richtungen.

Auf dem Grossen Rachel

Kleine Rucksäcke auf dem Grossen Rachel

Auf dem Abstieg auf der Rückseite des Rachels kommen uns die ersten Wanderer entgegen. Noch immer weiss ich nicht genau, wann der Bayer mit „Servus“, „Grüss Gott“, „Grüsst’s euch“ oder einfach „Hallo“ grüsst. Also kombiniere ich „Servus, Grüss Gott“.

Am Fuss des Grossen Rachels rasten wir beim gleichnamigen See und haben alsbald Besuch von einem hungrigen Gast. Der Rachelsee ist sagenumwoben, allerlei verwunschene Seelen sollen hier hausen, vom Bade wird abgeraten: „Erforschst du mich, verschling ich dich!“, weiss die Info-Tafel beim Sitzbänklein.

Rachelsee von oben

Rachelsee von unten

Hungriger Gast

Die nächsten Stunden sind ziemlich langweilig. Der Weg führt entlang der Höhenlinie mehr oder weniger aussichtslos durch den Wald, der wahlweise aus immer gleich hohen Buchen oder Fichten besteht. Aber das Teufelsloch bietet eine spektakuläre Abwechslung: ein tiefer steiler Einschnitt mit riesigen Granitblöcken und einen tief liegenden Wasserlauf, den man nur erahnen kann. Auch hier hausen angeblich ungeheure Wesen, die ungebetene Gäste mit glühenden Tannzapfen bewerfen. Also weiter …

Im Teufelsloch

Brige und das Teufelsloch

Von hier bis zur „Gläsernen Arche“ dauert es gemäss Wegweiser eine halbe Stunde und dann nochmals eine Viertelstunde bis zur Bushaltestelle „Waldhausreibe“. Ich blicke auf die Uhr; 35 Minuten bis zur nächsten Abfahrt, und der Bus fährt nur einmal stündlich. Und Gewitterwolken ziehen auch noch auf.

Gewitterwolken

Also drücken wir nochmals kräftig auf die bald leere Tube. Noch immer kommen uns Wanderer entgegen, „Servus, Grüss Gott“. Der Weg zur „Gläsernen Arche“ führt über einen schnurgeraden Bohlenpfad, da können wir nochmals richtig ausschreiten!

Bohlenbahn – Rennbahn

Es reicht. Es reicht sogar gut. Wieder wird der Bus voll. Der Chauffeur fährt bergab, als ob ihm alle Rachelgeister im Nacken sässen, wir müssen uns zwischendurch an den Sitzen festhalten und unsere Haltestelle verpasst er beinahe. Das Hotel befindet sich am anderen Ende des langgezogenen Dorfes, so kommen nochmals einige Schritte dazu. Das Gepäck ist hier, das Zimmer noch nicht fertig, also gibt es erstmal Kaffee und Kuchen auf der Terrasse.

Das Zimmer ist jetzt fertig. Wir begreifen erst auf dem Weg zum Zimmer, was das bedeutet. Das Zimmer wurde eben erst fertiggestellt, wir sind nämlich im Neubau im zweiten Stock, und wir sind die allerersten Gäste im Musterzimmer. In der unmittelbaren Umgebung sieht es auch entsprechend aus, und die Handwerker sind noch am Arbeiten. Das Zimmer selber ist tipptop, grosszügig, da halten wir es gut zwei Nächte aus.

In unserem Gang – es werde Licht

Auf unserem Balkon, Blick nach hinten

„Der Außenpool lädt Sie Anfang Juli zum Baden und Entspannen ein.“

Blick auf Altschönau