Heute erwartet uns die Königsetappe des Goldsteigs, es geht auf das Dach der Tour; die Etappe ist auch bekannt als die Acht-Tausender-Tour …
… und zwar, weil heute achtmal Berge erklommen werden, die alle über 1’000 Meter hoch sind! Ich wollte ja schon immer hoch hinaus und heute komme ich voll auf die Kosten!
Der Aufstieg von Eck zu den ersten beiden Gipfeln gestaltet sich angenehm, der Weg steigt stetig, aber nicht allzu steil, das Wetter ist sonnig, mit Wolken durchzogen, die Gräser glitzern ncoh von der Nässe gestern.
Aber jetzt wird es richtig ruppig, steil und anspruchsvoll. Wir kommen nur langsam vorwärts im wurzeligen und felsigen Gelände, man muss bei jedem Tritt aufpassen, dafür werden wir oben mit Fernsicht auf beide Seiten belohnt. Auch heute sind wir alleine unterwegs.
In stetem Auf und Ab folgt der Weg dem Kamm Richtung Südosten, die Gegend ist absolut fantastisch, es sieht aus wie im Märchenland.
Langsam macht sich der Hunger bemerkbar, also suchen wir auf dem Heugstatt etwas abseits einen schönen Platz, wo wir entspannt unsere Eingeklemmten verzehren wollen. Ausgerechnet jetzt haben die zwei einzigen anderen Menschen hier oben, die wie aus dem Nichts auftauchen, genau die gleiche Idee und besetzen eine Sekunde vor uns den besten Platz, diese hundsfottigen Saubratzen diese!
Beim Enzian, dem drittletzten Gipfel, sieht man die Spuren des sauren Regens und der schweren Stürme der vergangenen Jahre, hier ist die Landschaft ziemlich leergeräumt und der Blick geht ungehindert in alle Richtungen.
Langsam kommen wir in touristisch stärker genutzte Gebiete; auf dem Gipfel des Kleinen Arbers drängen sich Wanderer, Kinder, Hunde, Biere werden geöffnet, ein Läufer keucht hoch mit Spuckfäden in alle Richtungen. Es ist eine Freude!
Das Streckenprofil des heutigen Tages ist heimtückisch, jeder Gipfel ist ewas höher, und immer geht es zwischendurch ordentlich runter.
Mir kommt der Fachbegriff zu diesem Phänomen, wie markant alleine ein Gipfel steht, unterwegs einfach nicht in den Sinn, erst im Hotel stosse ich beim Recherchieren wieder auf die Schartenhöhe.
Wir fluchen auf die Schartenhöhe und erklimmen den letzten Gipfel, den Grossen Arber und sind ordentlich geschafft, stehen aber zufrieden auf dem höchsten Punkt unserer diesjährigen Tour.
Die Tagesetappe endet hier. Wir nehmen die Gondelbahn talwärts und dann den Bus Richtung Bayerisch Eisenstadt, wo wir uns in der Pension Sonneneck bei der Familie Pöschl einquartieren. Im Ort gibt’s wohl nur zwei Familien: Pöschl und Zitzelsberger. Also besuchen wir das Café und die Drogerie Zitzelsberger und essen später im Gasthof Pöschl. Gut ist’s an beiden Orten!
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Herzlichen Glückwunsch zum erfolgreichen Bewältigen der 8000er Königsetappe. Danke für die Fotos, die Landschaft ist wirklich traumhaft.
Liebe Grüsse aus Brugg von Vreni & Fritz
Habe gar nicht gewusst, dass auf dem Arber noch so viel Schnee liegt.
Aber sonst sieht es schon recht sommerlich aus, die Landschaft ist wirklich
sehr schön. Am Donnerstag ist dann im Fall Fronleichnam – ich nehme an,
dass das in Niederbayern ein rechter Feiertag ist.
Liebe Grüsse und hebet weiter Sorg.
Mueti
Danke für die schönen Bilder. Seid ihr eigentlich „stocklos“ unterwegs?Wären bei den Abstiegen Stöcke nicht praktisch. Man kann vielleicht nicht immer auf eine Gondelbahn ausweichen.
Liebe Grüsse und weiterhin Gut Marsch!
Jürg
Danke für den Hinweis auf Fronleichnam, mal sehen, was dann alles geschlossen ist und welche Busse überhaupt noch verkehren.
Nein, wir sind ohne Stöcke unterwegs. Wir haben allerdings schon einige Abstiege passiert, wo Stöcke durchaus hilfreich gewesen wären. Vielleicht auf der nächsten Tour …